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Warum baut Ihr diese Busse nicht? |
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(C) www.modellbus.info / Jean-Marc Durand |
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(C) www.modellbus.info / Jean-Marc Durand |
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(C) www.modellbus.info / Jean-Marc Durand |
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(C) www.modellbus.info / Jean-Marc Durand |
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Wer die Entwürfe des Franzosen Jean-Marc Durand sieht, der fragt sich, warum diese Busse nicht auf der Straße zu sehen sind. So sehen Traumbusse aus: Ein Supercomet von Volvo, ein HDS von Setra, ein Spaceliner von Neoplan oder ein Astralef Royal von Van Hool. |
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In der Schule hat der Jean-Marc Durand viel von Fahrzeugen geträumt. So manchen Gedanken hat er dabei mehr oder wenig flüchtig in seinen Heften festgehalten. Weitsichtige Lehrer lobten die phantasievollen Zeichnungen. Aus den kindlichen Bildern von einst sind heute ganz reale Schmuckstücke geworden. |
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Die Leidenschaft für Omnibusse wurde bei Jean-Marc Durand schon in jungen Jahren geboren. Im Schulbus hatte er einen Stammplatz, direkt hinter dem Fahrer versteht sich. Und der Fahrerplatz hat ihn nachhaltig beeindruckt, denn seine Träumereien kreisen allesamt um Omnibusse mit einem Unterflurcockpit. Später wollte er Busfahrer werden und am Steuer eines Neoplan Spaceliners oder Setra S 216 HDS sitzen. |
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Die ungewöhnliche Sitzposition war seinerzeit für viele Busfahrer neu, eine Abneigung gab es aber kaum. Auch wenn das Lenkrad nicht mehr fast senkrecht stand, sondern schräg aus der Armaturentafel wie beim Pkw kam, funktional und ergonomisch war auch dieser Arbeitsplatz. "Wer da einmal dahinter saß, der weiß, dass alle wichtigen Anzeigen gut zu überblicken waren", berichtet Durand. |
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Was vor einigen Jahrzehnten noch auf der Straße fuhr, baut sich der Franzose heute am heimischen Computer. Denn das, was ihm zu seinem Glück noch fehlt, sind die passenden Omnibusse. "Das Cockpit ist natürlich das Aufsehenerregendste am Spaceliner oder Setra HDS", sagt Durand. Mit dem Esprit, mit dem er es erzählt, könnte man denken, er sei ein leidenschaftlicher Busfahrer. Nein, ganz das Gegenteil ist der Fall. Ganz nüchtern geht er dem Beruf eines Reprographen und kümmert sich unter anderem um die Vervielfältigung von Architekturplänen. |
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Nach wie vor schwärmt der Franzose für Omnibusse mit einem Unterflurcockpit: Dieser Bereich lässt sich den eigenen Bedürfnissen entsprechend klimatisieren, Verkehrsfunk und sogar den eigenen Musikgeschmack höre man hier unabhängig von den Fahrgastwünschen. Man sitzt, ähnlich wie beim Doppeldecker, nah an der Straße und kann fast millimetergenau rangieren. Auch sei die kleinere Frontscheibe mit Blick auf die Sonnenstrahlen und das Blenden durchaus von Vorteil. |
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Viele Bushersteller reagierten seinerzeit auf den wachsenden Markt, so wurden beispielsweise Seitenholme und Bodengerippe verstärkt, um den Fahrer zu schützen. Verkaufszahlen bei Neoplan und Setra beendeten auch die anfängliche Diskussion über das tiefgelegte Cockpit schnell. Der Markt hatte die Entscheidung längst getroffen: Setra adelte den Bus mit Unterflurcockpit ab 1984 sogar extra noch mit dem Zusatz Royal. Wie erfolgreich der S216 HDS war, belegen die Zahlen: Der Bus wurde bis 1992 in über 700 Einheiten gebaut |
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Zu dem Zeitpunkt, wo Jean-Marc Durand hätte Busfahrer werden können, strichen die Hersteller im Rahmen der Modellwechsel die Busse mit dem Unterflurcockpit aus dem Programm. Die Zeiten des Unterflurcockpits sind passé. Als digitale Gedankenspiele leben diese Omnibusse aber sogar in der jeweils aktuellen Baureihe weiter. Die Fotomontagen des Franzosen sind mehr als eine Hommage, man konnte sie durchaus auch als Aufforderung an die Hersteller verstehen. |
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Um sich seinen Traum von Omnibussen mit Unterflurcockpit aus aktuellen Baureihen zu erfüllen, greift Jean-Marc Durand zu einem handelsüblichen Bildbearbeitungsprogramm. Das sei sogar manchmal als Zugabe beim Kauf eines Druckers erhältlich, so der Franzose. Ausgangspunkt der Montage ist ein ganz normales Foto eines Omnibusses. Wichtig sei nur der richtige Aufnahmewinkel, verrät Durand, man sollte unter 45 Grad auf Front und Seitenwand schauen. |
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In unzähligen Stunden werden dann Teile des gescannten Bildes ausgeschnitten, kopiert, eingefügt, farblich angeglichen und formal angepasst. „Übung macht den Meister“, sagt der Franzose, der sich 2007 das erste Mal an das Bildbearbeitungsprogramm gesetzt hat. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Und irgendwie drängt sich doch die Frage auf, warum die Busindustrie diese Omnibusse nicht einfach baut... Rüdiger Schreiber |
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Anm.: Der Artikel ist eine überarbeitete Fassung meines Artikels aus der Fachzeitung BUSFahrer 01-2012 |
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((C)Text- u. Bildmaterial: modellbus.info / Rüdiger Schreiber / Jean-Marc Durand) |
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Entwürfe von Jean-Marc Durand |
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Mercedes-Benz Travego O 580 |
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Irizar Dragon |
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Die Entstehung des Van Hool Astralef Royal Schritt für Schritt |
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Das Ausgangsbild für die Hommage... |
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Eine zweite Vorderachse und das Heck werden eingefügt und angepasst... |
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...anschließend wird die Frontpartie bearbeitet. |
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Auch die neue Lackierung entsteht in Handarbeit am Computer! |
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Fugen werden ergänzt und Kanten "geschliffen",... |
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...auch die Signets müssen passen! |
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Fertig ist der Van Hool Astralef Royal ! |
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((C)Text- u. Bildmaterial: modellbus.info / Rüdiger Schreiber / Jean-Marc Durand) |