STEFAN FREY, Deutschland

 

 

 

 

 

 

Bericht über den Bau des Ayats Bravo 1 im Maßstab 1/87

 

 

 

 

 

Es kommt immer noch oft vor, das man einen faszinierenden Bus sieht, den man allerdings leider nicht als Modell im Laden kaufen kann und auch kein Kleinserienherstellen das Modell im Angebot pflegt. Die einfache Variante ist dann, wenn man ein fertiges Modell findet, das man in das gewünschte Modell umbauen kann. Sind aber weit und breit keine Groß- oder Kleinserienmodelle in Sicht, aus denen man das gewünschte Modell herstellen

kann, bleibt irgendwann nur noch die Möglichkeit das Modell "from scratch" zu bauen, also ohne Grundlage eines anderen Modells.

Jetzt sind natürlich alle Möglichkeiten vorhanden das Modell zu fertigen. Die Wahl des Materials ist zum Beispiel entscheidend für die Vorgehensweise. Ich habe mich für Polystyrolplatten oder ABS-Platten (Thermoplastik) entschieden - es lässt sich leicht ver- und bearbeiten, kleben und lackieren und ich habe aufgrund meiner Erfahrung als Jugendlicher mit den klassischen Spritzgussmodellen, wie von Revell oder Airfix, schon gewisse Erfahrung mit dem Material gesammelt. Ein anderer wir da vielleicht auf Messing zurückgreifen, weil er beruflich damit zu tun hat, oder Holz...

Nun, ich habe hier eine Auswahl von Plastikplatten in 0,3mm, 0,5 mm und 1 mm dicke, dazu noch Evergreen Profile, wo man z. b. Polysytrolstreifen in den Abmessungen 0,5 mm x 0,25 mm bis zu 6,4 mm x 6,4 mm bekommen kann. Auch verschiedene andere Profile sind erhältlich. Das erleichtert das Basteln erheblich, da hier immer exakt bemaßte Bauteile zur Verfügung stehen, die man sehr gut am Modell einsetzten kann.

Das Vorbild für ein Modell ist immer schnell gefunden - schwieriger wird es da eine Zeichnung zu finden, in der das Modell von allen Seiten dargestellt ist. Diese Zeichnung wird auf die richtige Größe - in meinem Fall 1:87 von Vorbild kopiert. Sollte eine gute Zeichnung nicht zu finden sein, muss sie selbst erstellt werden. Vorbildfotos kann man auch nie genug finden. Je mehr und je detailreicher desto besser. Man kann sich nicht vorstellen welche Fragen im Laufe der Bastelei von Fotos beantwortet werden sollen...

Anhand der Zeichnung muss ein Teileplan erstellt werden, der die Möglichkeiten des Materials und die Gegebenheiten des Vorbilds einschließen. Die Fragen: "Wie soll die Verglasung eingesetzt werden?", "An welche Stelle wird der Übergang von einen Bauteil zum anderen gesetzt?", und "Aus wie vielen Schichten und aus welchen Material werden die Bauteile aufgebaut?"müssen hier beantwortet werden. An der Stelle wird das Modell, bevor nur ein Schnitt im Material gesetzt ist, voll durchkonstruiert. Hier ist Erfahrung der große Hebel aber natürlich kommt man im Laufe der Arbeiten immer wieder an Punkte, an denen neue Ideen gefragt sind und an denen der Baufortschritt ins Stocken gerät, weil man feststellt, dass es so, wie man sich das vorgestellt hat, nicht klappt..... Die Plastikbauteile bearbeite ich mit einer Pug-Säge, einem Bastelmesser und ein Metalllineal hat sich als sehr wertvoll gezeigt. Auch ein kleiner Handbohrer mit verschiedenen Einsätzen liegt hier.

Die Zeichnung des Vorbildes kopiere ich einige Male zeichne meinen Teileplan ein und verwende diesen dann als "Schnittmuster" für meine Bauteile. Die Zeichnung wird einfach mit Tesafilm auf die Plastikplatte geklebt und das Bauteil entsprechend ausgeschnitten. So entstehen eine ganze Reihe von Teilen, die nach mehreren Passversuchen dann zusammengeklebt das rohe Modell ergeben. Die Klebestellen müssen gespachtelt und zusammen mit den Rundungen am Modell verschliffen werden. Hierzu habe ich in meiner Werkzeugkiste einen Spachtelmasse von Revell, ein Zahnarztwerkzeug zum Spachteln, einen Schleifklotz (selbst gebaut aus einem handlichen Stück Holz auf das ich immer frische Schleifpapiere in den unterschiedlichen Körnungen mit Reißnägeln fixiere) Schleifpapiere ohne Block und einen Satz Schlüsselfeilen. Zum gravieren von Klappen und Zierrat finde ich noch eine Reisnadel in meiner Werkzeugkiste.

Für die Inneneinrichtung und das Fahrgestell hat in diesem Fall ein Großserienmodell als Spender funktioniert. Natürlich kann man diese Teile auch selbst anfertigen - muss man aber nicht. Als Einsatz für Achsen haben sich Aluröhrchen bewährt, die im gut sortierten Modellbaugeschäft zu bekommen sind.

Bei dem spanischen Ayats Bravo 1 hat mich der italienische Importeur auf das Vorbild gebracht und mir auch fleißig Fotos und Zeichnungen zur Verfügung gestellt. Das imposante Fahrzeug kann man auch in Europa sehr oft sehen, wobei ich allerdings nur von zwei in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen weiß. Ich habe mich dazu entschlossen, das Modell mit einer Außenwand in zwei Schichten zu konstruieren, um dann die Verglasung von außen einsetzen zu können. Es entstand also jeweils eine innere Seitenwand aus 1 mm Plastikplatte und eine äußere Wand aus 0,5 mm Plastik. Die Fensterstreben wurden aus Evergreen Profilteilen gebaut, ebenso wie die Kühlergitter. Die

Inneneinrichtung und das Fahrgestell wurden von einem AWM Setra Doppeldecker entlehnt.

Der Ayats Bravo 1, der in den Bildern gezeigt ist, ist nun im Programm des Kleinserienherstellers MEK.

(C) www.modellbus.info

 

 

 

 

 

Bilder der Entstehung des Ayats Bravo 1

 

     

 

(C) www.modellbus.info / Stefan Frey

 

     

 

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