STEFAN FREY, Deutschland

 

 

 

 

 

 

Bericht über den Bau des Neoplan Starliner N 516 SHDH im Maßstab 1/87

 

 

 

 

 

(C) www.modellbus.info / Stefan Frey

 

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Industriemodelle kürzen oder verlängern

 
     
 

Heute bietet die Industrie schon so viele Varianten von Modellen an, dass es schon fast schwer fällt ein Vorbild zu finden, zu dem es noch kein Industriemodell auf dem Markt gibt. Eine der häufigsten Fragestellungen, die sich dabei ergibt ist, das ein Industriemodell verlängert oder verkürzt werden soll. Ich habe mir nun ein Vorbild eines hohen 12 m Starliner herausgesucht. Von Rietze ist sowohl der 12m Starliner in der niederen Variante als auch der 14m Starliner in der hohen Variante verfügbar. Nachdem es aus meiner Sicht einfacher ist ein Modell zu verkürzen als in der Höhe zu ändern habe ich mich zum Zersägen eines langen Dreiachsers entschieden. Die Vorbereitung ist für jede Bastelei die gleiche. Besorge so viele Unterlagen wie möglich über das Vorbild: Bilder, Zeichnungen. Prospekte. Überlege genau und am besten dreimal, wo die notwendigen Schnitte Anzubringen sind. Beim Basismodell muss zunächst der Aufdruck entfernt werden. Hier gibt es im gut sortierten Modellbauladen spezielle Lösungsmittel, die den Kunststoff nicht angreifen. Die Aufdrucke, die nicht entfernt werden, zeichnen sich diese später in der neuen Lackierung des Modells unschön ab.

 
     

 

Bilder der Entstehung des Neoplan Starliner N 516 SHD

 

     
 

Arbeiten an der Karosserie (verlängern/verkürzen)

Die auszuführenden Schnitte werden nun auf das Modell aufgezeichnet. Ich setze die Linien immer so, dass ich mit der Säge exakt auf der Linie schneiden kann. Der Schnitt ist so zu wählen, dass noch ein oder 2 zehntel mm mit der Verfeinerung/Reinigung der Schnittkante mit dem Schleifklotz abgetragen werden. Exaktes arbeiten erspart lästige Anpassungen im Nachgang nach dem Motto."Dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz". Immer wieder muss geprüft werden, ob die vorbereiteten Bauteile entsprechend zusammen passen - sogenannte fit-checks!!

 
     

 

(C) www.modellbus.info / Stefan Frey

 

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Doppler

 
 

 

Das Zusammenfügen der gekürzten Bauteile kann nun nicht an den stumpfen abgeschnittenen Enden erfolgen - diese Verbindung wird keiner Belastung stand halten. Der wichtigste Schritt ist nun einen Doppler hinter den Schnittkanten einzupassen. Ich verwende dazu Streifen aus 0,5 mm dicken Polystyrol- oder  ABS-Platten. Je größer der Dopplerstreifen, desto besser der Halt. So wird jede Schnittkante gedoppelt. Sind alle Doppler gesetzt, wird die Karosserie verklebt. Ich verwende handelsüblichen Kunststoffkleber mit dem ich beide zu verklebende Seiten bestreiche und, sehr wichtig, eine Hand voll Klammern, mit denen die Bauteile fixiert werden können. Auf die genaue Ausrichtung der Bauteile ist zu achten! Die Klebestellen gut trocknen lassen - am besten 24 h. Nach dem zusammenfügen der Karosserie müssen nun auch die Anbauteile, wie Verglasung, Inneneinrichtung und Bodenplatte entsprechend angepasst werden. Hier wird ähnlich der Karosserie vorgegangen. Der Schnitt wird geplant, ausgemessen, aufgezeichnet, geschnitten und versäubert - in der Reihenfolge. Hier darf man auf keinen Fall die gesetzten Doppler vergessen, denen man in den Anbauteilen entsprechend Platz geben muss. Immer wieder dabei sehr wichtig ist der fit-check. - Bei einem solchen fit-check der Verglasung ist mir dann auch die Karosserie wieder gebrochen - sch.ön! Ich habe mich dann kurzfristig entschlossen, die einteile Verglasung in drei Teile zu zerschneiden um nicht noch einmal dieses Problem zu haben. Die Karosserie muss entsprechend wieder geklebt, verspachtelt und verschliffen werden.

 
     
 

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Spachteln und schleifen

 
     

 

Alle Klebekanten und am besten auch alle Gravuren, die man auf dem neuen Modell nicht mehr gebrauchen kann, werden nun mit Spachtelmasse verspachtelt - meine Spachtelmasse kommt aus dem Modellbaugeschäft, meine Spachtel von Zahnarzt.. Die Spachtelmasse sollte man nicht zu dick auftragen, dadurch könnt es sogar zu Verformungen des Bauteils kommen. Eine Schichtdicke von 1 mm ist schon mehr als genug. Auch die Spachtelmasse muss gut durchtrocknen, bevor damit beginnen wird, die Bauteile zu verschleifen. Mein Lieblingswerkzeug ist hier mein Schleifblock, den man mit Schleifpapieren unterschiedlicher Körnung bespannen kann aber nur bei großflächigen glatten Flächen oder Kanten einsetzen kann. Exakte Kanten kann man mit einem Schlüsselfeilensatz bearbeiten. Ich verwende aber hauptsächlich Streifen aus Schleifpapier mit denen ich mit kreisenden Bewegungen die verspachtelten Stellen des Modells glätte. Jetzt ist die erste Probefahrt fällig sozusagen der finale fit-check.

 
     
     
 

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Gravuren und Zierrat

 
 

 

 
 

Die neuen Gravuren von Klappen und Öffnungen müssen noch in das Modell angebracht werden. Auch hier ist das exakte arbeiten wichtig. Die neuen Klappen werden anhand von Vorbildfotos und Zeichnungen ausgemessen und auf dem Modell eingezeichnet. Ich habe mir zum Gravieren einmal einen Gravierspitze angeschafft - aber man kann diese Ergebnisse aber auch mit einem Bastelmesser erreichen. Für die Gravur des Modells muss man eine Schablone verwenden - für gerade Gravuren verwendet man ein Metalllineal, für Kurven gibt es Kurvenlineale oder man fertigt eine einfache Schablone aus einem Stück Polystyrol an mit einem ordentlichen Haltegriff. Die Gravuren werden noch einmal verschliffen. Zierrat und  Anbauteile, wie Zierleisten, Blinker, Kofferraumhandgriffe und ähnliches werden nun aus Evergreen Plastikstreifen angefertigt und am Modell angebracht.

 
     
 

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Lackierung

 
     
 

Jetzt ist das Modell fertig für die Lackiererei. Ich habe leider kein Airbrush Equipment. Für die Grundierung und die Grundfarbe verwende ich Spraydosen aus dem KFZ-Zubehörhandel. Grundierung und Farbe bringe ich jeweils in mehreren dünnen Schichten auf das Modell auf, dazu starte ich mit der Spraystrahl aus der Dose einige cm vor dem Modell und ziehe mit einer konstanten Geschwindigkeit über das Modell hinweg bis einige cm hinter das Modell, so versuche ich eine gleichmäßige Farbschicht auf dem Modell zu gewährleisten. Die Farbschicht soll vor der nächsten Lackierschicht jeweils trocknen.  Dieser Prozess wird von allen Seiten des Modells durchgeführt. Ich fange immer von unten seitlich an, so dass ich das Unterteil und die Seite des Modells mit einer Farbschicht überziehe. Ich gehe dann einen Viertelkreis um das Modell herum und überziehe dann das Unterteil und die z.b. die Front mit einer Farbschicht. Einen weiteren Viertelkreis zur anderen Seite und weiter zum Heck des Modells. Dann drehe ich das Modell um, um das Dach und das Seitenteil zu lackieren. Auch hier laufe ich die nächsten Runden um das Modell. Bei zwei Grundierungsschichten und drei Lackschichten ergeben sich 10 runden mit der Spraydose um das Modell mit den jeweiligen Trockenzeiten. Nach der Grundierung prüfe ich immer die Oberflächengüte des Modells. Hier kann es passieren, dass noch ein weiter Spachtel und Schleifdurchgang notwendig wird. Zumindest eine Grundierungsschicht muss man danach wieder auftragen. Anbauteile, wie Radkappen, Spiegel, Dachklappen werden zusammen mit der Karosserie lackiert. Jetzt steht - in diesem Fall - ein schneeweißes Modell vor uns - schön.

 
     
 

Design

 
     
 

Bis vor kurzem habe ich nun das Design des Vorbilds mit Hilfe von Revell oder Humbrol Farbdöschen und Abdeckband (Tamiya Masking Tape) auf das Modell gepinselt. Heute verwende ich diese Methode nur noch bei sehr großen Farbflächen an Modellen. Sollten die Farbflächen noch größer werden, z.B. das ganze Dach in einer anderen Farbe gestaltet sein als der Rest des Modells, wird der Rest des Modells abgedeckt und noch einmal eine Spraydose mit einer oder zwei weiteren Farbschickten bemüht. Für feine Linien und Schriften habe ich mir vor einigen Jahren einen Thermosuplemationsdrucker gekauft, einen gebrauchen "Alps 1300" Drucker, mit dem ich Nassschiebebilder am PC selbst erstellen kann und sehr einfach auf das Modell übertragen kann. Diese Drucker werden nicht mehr hergestellt. Das System wurde von OKI übernommen und wird heute zu einem ungleichen Preis angeboten. Für den alten Drucker gibt es bisher für die modernen Windows Versionen auch keinen Treiber. Als Alternative kann ich vorschlagen einen Ausdruck anfertigen zu lassen. Es gibt einige Firmen, die zu erschwinglichen Preisen auf der Basis von Dateien fertige Nassschiebebilder drucken. Das Anbringen der Nassschiebebilder erfolgt, wie der Name sagt. Das Bild wird möglichst eng aus der Trägerfolie herausgeschnitten. Kurz in ein Wasserbad gehalten und, wenn es sich deutlich von den Trägerpapier ablöst auf das Modell aufgebracht. Speziell bei größeren Bildern lege ich das Trägerpapier grob positioniert auf das Modell und ziehe das Papier unter den Bild heraus. Nun muss das Bild exakt positioniert werden - ich verwende dafür meine sauberen Finger, manchmal unterstützt durch das Bastelmesser. Überschüssiges Wasser sollte durch ein weiches Papier (Toilettenpapier) abgetupft werden. Es wird allgemein empfohlen das Modell mit einer Schicht Klarlack zu konservieren - ich habe persönlich keine guten Erfahrungen damit gemacht.

 
     
 

Finish

 
     
 

Nun müssen noch die Feinheiten des Modells farblich gestaltet werden, wie zum Beispiel Blinker, Leuchten, Zierleisten und Tür- und Fenstergummis. Hier kommen wieder die Farbdöschen und Pinsel zum Einsatz. Auch Permanent Marker Stifte in verschiedenen Großen (und Farben) haben sich als unkompliziert und hilfreich erwiesen, zumal mit einem Stift eine gleichmäßig breiter Farbstrich gewährleistet werden kann, was für mich mit einem Pinsel unmöglich erscheint. Nach einer weiteren Trocknungsphase muss man nun mit dem neuen Modell intensiv spielen, bevor es in die Vitrine wandert."

(C) Stefan Frey / www.modellbus.info

 
     
 

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