Kässbohrer Setra |
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Das Setra-Museum |
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Als wär`s ein Stück der Ulmer Altstadt: Der Setra S6 passt heute so gut zum bauhistorischen Hintergrund des Fischerviertels mit dem renovierten Kässbohrer-Stammhaus und dem Restaurant „Zur Forelle“ wie vor 50 Jahren als die Premiere des ersten selbsttragenden Kompaktbusses in der Fachwelt Aufsehen erregte.
HINWEIS: Wegen Umbauarbeiten ist das Museum zur Zeit geschlossen!
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Setra präsentiert im Ulmer Fischerviertel im „Setra-Museum“ die Geschichte der Marke sowie die Lebensgeschichte der Familie Kässbohrer. Im Herzen der Stadt Ulm gelegen bietet das Kässbohrer Haus seit Anfang 1996 die Möglichkeit bei Führungen die Firmenvergangenheit kennen zu lernen. Das Museum ist grundsätzlich nicht öffentlich zugänglich, sondern dient Kunden und Mitarbeitern als Treffpunkt und kann nur nach Absprache besichtigt werden. |
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Das Setra-Museum, historisch auch das ‚Haus zur Weinrebe‘ genannt, liegt am ‚Saumarkt‘ mitten in der Ulmer Altstadt, dem Fischerviertel. Das renovierte Fachwerkhaus wurde bereits um 1480 als Wohnhaus erbaut, also in der Zeit in der das Ulmer Münster noch nicht endgültig fertig gestellt war. Als Begegnungsstätte für Firmenmitarbeiter und Gäste der Firma EvoBus zeigt das Setra-Museum die Entwicklung und Tradition rund um die Familie Kässbohrer sowie die Geschichte der Omnibusproduktion in Ulm seit dem 19. Jahrhundert bis heute, wobei die Persönlichkeit von Otto Kässbohrer bis zu dessen Tod am 20. Juni 1989 einen Schwerpunkt einnimmt. |
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Das Setra-Museum im Ulmer Fischer- und Gerberviertel direkt am historischen ‚Saumarkt‘ gelegen.
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Themen wie die Entstehung der ersten Busse, die Weiterentwicklung der selbsttragenden Fahrzeuge, Auslandsexporte sowie branchenähnliche Produkte (Lkw, Pkw, Pisten Bully, Aufbauten für Lkws) werden in den Räumlichkeiten des Setra-Museums ausführlich dargestellt. |
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Räumlichkeiten im Setra Museum |
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Im Erdgeschoss und Keller des Museums befindet sich der eigentliche Ausstellungsbereich. Hier treffen die Besucher unter anderem auf zahlreiche Dokumente, alte Konstruktionszeichnungen, Fotos, Fertigungsteile (u.a. Achsen), Omnibus-Modelle in jeglicher Größe (u.a. auch ein selbsttragendes Gerippe), aber auch einige wertvolle Pokale bzw. internationale Auszeichnungen in einer Glasvitrine sind dem Besucher zugänglich. |
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Die Entwicklung der Einzelradaufhängung von 1951 bis 1981 ist im Ausstellungsraum 3 im Erdgeschoss dokumentiert.
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Das erste Stockwerk ist geprägt vom gut erhaltenen Wohnraum der Familie Kässbohrer („gute Stube“), der im Biedermeier-Stil eingerichtet ist und mit einer original erhaltenen spätgotischen Holzbalken-Decke ausgestattet ist. Weiterhin befinden sich im ersten Stock noch ein großer und ein kleiner Konferenzraum. Das zweite Stockwerk dient als Gästebereich mit zwei Konferenzräumen, einer Küche und einer Sitzecke. |
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Das Bild vom Wohnraum der Kässbohrers zeigt neben der spätgotischen Holzbalken-Decke auch die Portraits von Georg Kässbohrer (links) und Matheus Käsbohrer (rechts).
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Schließlich wird das Setra-Museum abgerundet durch das Dachgeschoss, das als der eigentliche Meetingbereich des Hauses dient. Auf der einen Seite bietet ein großer Konferenztisch die Möglichkeit zu ausführlichen Besprechungen mit bis zu 15 Personen, auf der anderen Seite eine Designersitzecke die Gelegenheit zur Entspannung bzw. lockeren Gesprächen. Besonders zu erwähnen ist noch der wunderschöne Ausblick, den das Dachgeschoss dem Besucher bietet. Vom Ulmer Fischerviertel/Altstadt bis hin zum Blick aufs Ulmer Münster kann der Besucher sich hier einen Überblick über die Stadt Ulm verschaffen. |
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Großer durchgehender Konferenzraum mit einem Modell des S 315 HD (Coach of the year 1993) im Vordergrund des Dachgeschosses. |
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Inhalte der Ausstellung |
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Die Familiengeschichte der Kässbohrers geht lange zurück, wobei bedeutende Persönlichkeiten in allen Epochen anzutreffen waren. So zum Beispiel der Schiffsmann Matheus Käsbohrer (1693-1754) und der Schiffmeister Georg Kässbohrer (1836-1919), der vor allem mit dem Schachtelbau - so die Bezeichnung der früheren Ulmer Handelsschiffe auf der Donau - in Verbindung zu bringen war. Der eigentliche Firmengründer war dann aber Karl Kässbohrer (1864-1922), der 1893 einen Wagnerei Meisterbetrieb in Ulm eröffnete. In der Folge übernahmen dann im Jahre 1923 seine beiden Söhne Karl (1901-1973) und Otto Kässbohrer (1904-1989) die Firma. |
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Der Blick in eine Ausstellungsvitrine im Raum 1 zeigt ein Modell der ersten geschlossenen Omnibus-Bauweise auf einem Saurer-Fahrgestell, der zum ersten Mal 1911 auf der Strecke Wiblingen nach Ulm und wieder zurück eingesetzt wurde.
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Zunächst beschäftigten sich die Kässbohrers mit dem Aufbau von Automobilen sowie mit dem Bau von Karosserien und Aufbauten für Lkws. Erst im Jahr 1907 brachte die Firma Kässbohrer die erste offene Bauweise eines Omnibuses auf den Markt, gefolgt vom ersten geschlossenen Omnibus (Saurer-Aufbau/1911), der auf der Strecke von Wiblingen nach Ulm und wieder zurück eingesetzt wurde und 28 Personen (18 Sitzplätze / 10 Stehplätze) befördern konnte. |
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Der Ausstellungsraum 1 zeigt die Entstehungsgeschichte des Handwerkerbetriebs Kässbohrer und auch Bus-Modelle des ‚Alpen-Express‘ aus dem Jahr 1928 sowie einen doppelachsigen Gelenkbus aus dem Jahr 1953.
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Nach langen Jahren der Forschung und Entwicklung präsentierte Kässbohrer um 1930 den ‚Alpen-Express‘, eine Mischung aus Pkw/ Lkw und Omnibus. Im Laufe der NS-Zeit wurde diese Mischvariante kontinuierlich verbessert und der Bus-Unterbau dem Lkw-Unterbau angepasst (Stabilitätsverbesserung). |
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Ebenfalls im Ausstellungsraum 1 zu bewundern ist ein Trambus mit einer Holzkarosserie (Baujahr: 1937).
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Der erste richtige Setra Omnibus war dann der Typ S8, der im April des Jahres 1951 anlässlich der IAA in Frankfurt vorgestellt wurde. Der Setra S8 war ausgestattet mit einer selbsttragenden Karosserie – daraus wurde der Name Setra abgeleitet - , einem Heckmotor und direktem Antrieb auf die Hinterachse. Bereits 1952 erschien dann der erste Setra Gelenkbus Europas. In den Jahren 1953 bis 1967 wurde die Angebotspalette immer weiter ausgebaut und um die Typen S9 bis S15 erweitert. |
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Der Ausstellungsraum 2 im Erdgeschoss zeigt die Setra Omnibusentwicklung seit 1951 mit dem Gerippe des ersten S 8 (1950) und einem Modell des Setra S 10 (1953/ Original Lackierung).
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Einen wichtigen Raum der Ausstellung nimmt auch der erste große Exportauftrag 1955 in die USA ein, mit der beachtlichen Anzahl von 200 Setra Super Hochdecker Omnibussen für die Continental Trailways in Texas mit den Modellen Setra Golden Eagle und Setra Silver Eagle. |
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Der erste Setra Super Hochdecker für die USA, der Golden Eagle aus dem Jahr 1955 ist im Ausstellungsraum 3 des Erdgeschosses zu sehen.
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Den endgültigen Durchbruch bildete 1967 die Vorstellung der neuen Baureihe 100 mit den Typen S 100, S 110, S 120, S 130 und S 150. Bereits 1976 ging dann die Baureihe 200 mit den Hochdeckerversionen S 213 HD und S 215 HD in Serie. Als technischen Fortschritt präsentierte Setra zu dieser Baureihe den serienmäßigen Einbau von Scheibenbremsen an der Vorderachse. Serienmäßig wurde zum ersten Mal auch der Daimler-Benz-Motor OM 420 eingebaut, der den legendären Henschel-Motor ablöste. Ein Drittel der Reisebusse wurden außerdem bereits mit Toiletten ausgestattet. Abgerundet wurde die Baureihe 200 schließlich im Jahr 1981 mit der Präsentation des ersten Doppeldeckers von Setra (S 228 DT). |
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Im Jahr 1991 startete Setra mit der Baureihe 300. Neu waren hier das ästhetische Außendesign, ein neues Spiegelsystem (Integralspiegel), ein ergonomisches Cockpit und eine verbesserte Klima- und Lüftungstechnik mit automatischer Temperaturregelung (ATR). |
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Nach der Eingliederung der Marke Setra Omnibusse in den damaligen Daimler-Benz-Konzern und dem Zusammenschluss von Setra und Mercedes-Benz zur EvoBus GmbH im Februar 1995 entwickelten die Setra-Mitarbeiter in den folgenden Jahren die vorerst letzte Baureihe, die TopClass 400, die im Frühjahr 2001 vorgestellt wurde. Traditionell wurde auch bei dieser Baureihe besonderen Wert auf die Bereiche Komfort, Design (‚La Linea‘), Sicherheit und Wirtschaftlichkeit gelegt. |
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Neben diesen Stationen der Entwicklung der Firma Kässbohrer zur heutigen in Europa, den USA und in China etablierten EvoBus GmbH, die das Setra-Museum dem Besucher in transparenter Weise wiedergibt, kommt auch die Darstellung des Nutzfahrzeugs Kässbohrer Pisten Bully, das seit 1967 im Angebot ist, nicht zu kurz. Der Sitz des neuen Kässbohrer Pisten Bully-Werks befindet sich mittlerweile in der Nähe von Laupheim. |
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Ausblick auf das Setra Museum der Zukunft |
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Mitten im Ulmer Altstadtkern gelegen, bildet das Kässbohrer Haus den idealen Rahmen für das Setra-Museum, da von hier aus die Lebensgeschichte der Familie Kässbohrer sowie die Tradition und Entwicklung der Marke Setra im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte am besten nachvollzogen werden kann. Die Kombination zwischen der Darstellung von historischer Omnibusgeschichte, technischem Fortschritt und hohem Qualitätsanspruch, gepaart mit familiärer Zielstrebigkeit, Ausdauer und großem Ideenreichtum lässt an historischer Stelle die Erfolgsgeschichte des Omnibusbaus in Ulm real und anschaulich nachvollziehen. Deshalb wird das Setra-Museum auch in Zukunft als Begegnungsstätte für Kunden, Mitarbeiter und Gäste dienen. |
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© für Text und Bild: Redaktion modellbus.info / EvoBus GmbH / Setra |
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